Offsetdruck oder Digitaldruck?

Welches der beiden oben genannten Druckverfahren zur Produktion von Büchern zur Anwendung kommt, ist nur eine Frage der Auflage oder ob mit veränderlichem Inhalt gedruckt werden muss. Qualitativ sind beide Druckverfahren als gleichwertig zu betrachten.
Sie können sich auch ideal ergänzen, wenn z. B. in einem Buch bei größerer Auflage der unveränderliche Teil im Offsetdruck vorgedruckt wird und der sich verändernde Teil, z. B. ein persönliches Vorwort oder Cover, digital produziert wird.
Bei der Auswahl des Druckverfahrens für Ihr Werk soll Ihnen untenstehende Tabelle helfen. Sie können davon ausgehen, dass wir neutral urteilen, da wir beide Druckverfahren einsetzen. Die Angaben beruhen auf unseren Erfahrungen, unsere Mitbewerber können auf Grund anderer Maschinen und Technologien andere Erfahrungen haben.
Das in Zukunft dominierende Druckverfahren für die Buchproduktion wird wohl der Tintenstrahldruck werden, da sich damit komplette Buchblöcke in einem Arbeitsgang herstellen lassen und heute schon Druckgeschwindigkeiten erreichen lassen, die nahe dem Offsetdruck liegen (Stand 2012 drucken die Maschinen Papierbahnen von 700 mm Breite mit einer Geschwindigkeit von bis zu 220 m/Minute beidseitig). Die Druckqualität ist auf den derzeit verfügbaren, beidseitig druckenden Maschinen nur für einfache Ansprüche (z.B. Zeitung, Telefonbücher) ausreichend, aber die technische Entwicklung wird voranschreiten und auch hier in Zukunft Top-Qualität ermöglichen.


Offsetdruck
Digitaldruck (Xerox DocuColor und ColorPress)
sinnvolle Auflagenhöhe bei Buchproduktion ab 150 unter 200
bei variablem Inhalt keine Grenzen, da es keine Alternative gibt
Druckqualität auf Naturpapier schlechter
Naturpapier ist offenporig. Die Poren an der Oberfläche können durch den dünnen Farbfilm im Offsetdruck nicht geschlossen werden, dadurch entsteht der Eindruck "anthrazit" anstatt "satt schwarz". Es kann nur mit etwas gröberen Raster gedruckt werden, die Rasterpunkte bleiben für das Auge sichtbar.
besser
Durch den dickeren Farbauftrag im Digitaldruck werden die Poren im Papier geschlossen, durch die Fixiereinheit wird der Toner aufgeschmolzen, es entsteht eine glatte gleichmäßige Oberfläche. Es wird mit der höchsten Auflösung gedruckt, Rasterpunkte sind nicht sichtbar.
Druckqualität auf gestrichenem Papier (Bilderdruckpapier) am besten
Dadurch dass dieses Papier eine geschlossene Oberfläche hat, kann der Farbfilm die Oberfläche komplett bedecken, schwarz wirkt auch schwarz.
Wird mit genügend feinem Raster gedruckt, ist der Rasterpunkt nicht mehr sichtbar.
nur geringfügig schlechter als im Offsetdruck
Bilder und Text sind qualitativ dem Offsetdruck gleich, nur bei Flächen und Verläufen hat der Digitaldruck technisch bedingte Probleme, diese werden nicht so gleichmäßig wie im Offsetdruck ausgedruckt.
Dadurch, dass eine dickere Farbschicht aufgetragen wird, kann man den Druck fühlen.
Rasterpunkte sind nicht sichtbar.
Haltbarkeit Vor Licht geschützt sind die Drucke mehrere Jahrhunderte haltbar, der begrenzende Faktor ist das Papier.
Wenn maximale Haltbarkeit gefordert ist, sollte man auf zertifiziert alterungsbeständiges Papier zurückgreifen.
Hier gilt das Selbe wie beim Offsetdruck, nur dass das auf den Angaben der Hersteller beruht. Ein unabhängiges Gutachten ist noch nicht zu bekommen und Langzeiterfahrungen gibt es auch noch nicht.
Aus diesen Gründen ist etwas Vorsicht geboten, wenn das Werk sehr langlebig sein soll.
Hitze vertragen Digitaldrucke nicht so gut (Seiten kleben zusammen).
Verarbeitbarkeit
(Falzen, Binden)
optimal nicht so gut
Das Papier wird in der Fixiereinheit stark erwärmt. Dadurch gibt es einen Teil der darin enthaltenen Feuchtigkeit ab und wird leicht wellig, wodurch alle weiteren Arbeitsschritte Probleme haben. Aus diesem Grund kann man nicht alle Papiersorten für den Digitaldruck verwenden
Wird genau durch den Druck gefalzt, kann es passieren, dass der Druck aufplatzt. Das ist bei fadengehefteten Büchern nur in der Mitte eines Hefts relevant, weil der Falz ansonsten im Bund liegt und nicht zu sehen ist.
Folienkaschierungen halten nicht ganz so gut auf der Oberfläche, da die Temperatur in der Kaschiermaschine nicht so heiss gestellt werden kann, weil sonst die Farbe angeschmolzen wird. Aus diesem Grund wird der Umschlag meist im Offsetdruck gedruckt.
Registerhaltigkeit (Deckungsgleichheit von Vorder und Rückseite) auf 1/100 mm einstellbar, der einzige Störfaktor ist die Papierdehnung im Bereich von 1/10 mm Bedingt durch den etwas wackligeren Maschinenbau und die Erhitzung des Papiers kommt es zu Registerabweichungen von bis zu 1 mm, bei dünnem Papier bis zu 2 mm. Das läßt sich durch die Software nur zum Teil ausgleichen.
Optik des fertigen Buches bei richtiger Verarbeitung optimal.
  • das Papier bleibt leicht wellig, dadurch ist das Aufschlagverhalten nicht ganz so gut
  • Vorder- und Rückseite stehen nicht immer genau aufeinander
  • eventuell tragen auf vielen Seiten wiederkehrende Elemente durch die Dicke der Farbschicht in der Stärke etwas auf
Fazit Offsetdruck ist qualitativ die bessere Variante und sollte wenn möglich bevorzugt und ggf., bei teilweiser Personalisierung , durch den Digitaldruck ergänzt werden. Digitaldruck ist die preiswertere Alternative bei kleineren Auflagen mit einigen qualitativen Abstrichen.
Wenn personalisiert gedruckt werden muss ist er die einzige Möglichkeit.
Sinnvoll ist Digitaldruck auch, wenn vorab getestet werden soll, wie sich ein Buch verkaufen lässt. Vorabauflage im Digitaldruck und richtige Auflage im Offsetdruck sind zwar zusammen teurer als die reine Offsetauflage, aber am teuersten ist immer noch eine nicht verkaufte Auflage ...
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